Die Erkenntnis, das man mit 35 heutzutage im Golf schon ein Jungsenior ist trifft einen zumeist nicht sehr hart. Das das Ganze mittlerweile schon mit 50 im Seniorengolf mündet, um so mehr aber da sind wir noch nicht…. noch nicht, wohlbemerkt.
So traten die Golficionados zusammen mit den Mannschaftskollegen der Jungseniorenteams des Heimatgolfclubs die alljährliche Reise zur Ermittlung des clubinternen Jungseniorenmeisters an. Ebenso schon traditionell ging es nach Lüneburg. Reisen in andere Golfregionen hatten sich in der Vorzeit als für uns ungeeignet erwiesen. Vorab sie erwähnt, dass es wiedereinmal die richtige Entscheidung war und uns auch wieder auf tolle Golfplätze und ein ausgezeichnetes Hotel führte. Wobei wir auch das Hotel seit Jahren nicht wechseln….
Begleitet von einer bauchbindenlosen dominicanischen Zigarre aus den tiefen des Humidors ging es am ersten Tag in den GC an der Göhrde. Dieser kleine , feine Golfclub, gelegen im Wendland in Zernien, ist seine, etwas komplizierte Anfahrt durch das Land der Castoren und gelben Kreuze, allemahle Wert. Die Umgebung ist weich geschwungen, wie der Platz und wirklich schön, man kann den Protest der Dortigen verstehen. Mit 5940m und dem ein oder anderen blinden Abschlag ist der Platz für die jahreszeit schon in einem tollen Zustand und alle haben die Runde wirklich genossen. Gleich die Bahn 2 stellt den ambitionierten Golfer vor eine kleine Prüfung, gilt es doch gut 150m bergauf auf ein erhöhtes Grün mit vorgelagertem Bunker zu schlagen, welches auch noch von hohen Bäumen gesäumt ist. Kurz darauf die Bahn 4, eine 390m lange Par4 Bahn, beiderseits gesäumt von Wald und das Grün nur nach einem sehr langen kleinen Fade freigebend. Nicht umsonst Vorgabe 1 und dann auch noch ein großes Grün mit einer mächtigen Stufe in der Mitte. Insgesamt viele anspruchsvolle, meist taktisch zu spielende, Bahnen, die Spaß machen und manchmal auch Mut erfordern, siehe Bahn 8 mit dem zweiten Schlag auf das wasserumrundete Grün.
Wir hatten viel Spaß, nicht zuletzt wegen des wirklich sehr freundlichen Empfangs durch das Management und die tolle Gastronomie von Krzysztof Bartoszynski und seiner Frau. Wir haben lecker gegessen und die Vequeros im Anschluß hätte auch behütet im Gastraum abbrennen dürfen aber die Terrasse lockt bei dem besser werdenden Wetzter mehr. Wir kommen wieder, keine Frage!
Im Anschluß also nach Lüneburg ins Hotel.
Das alte Kaufhaus ist ein zum Bergströmkomplex gehörendes Haus zentral in Lüneburg. Das Hotel ist, an der Ilmenau (im Foto der Blick aus dem Fenster des Autors) gelegen ein idealer Standort für Lüneburgreisende, egal, ob Golfer oder nicht. Lüneburg bietet jedem etwas, man kann sehr gut Essen gehen und für den reisenden Golfer ein idealer Standort, da sich in unmittelbarer Nähe mannigfaltige Golfplätze befinden. Von den um Hamburg gelegenen Plätzen ganz zu schweigen, kann man Bad Bevensen, Lüdersburg, Buchholz, Green Eagle, Hittfeld und nicht zuletzt St.Dionys schnell erreichen. Das Hotel und das Mutterhaus Bergström zeichnen sich durch exquisiten Service, tolle Zimmer und jeweils tolle Sonnenterrassen an der Ilmenau aus, die dem Aficionado viel Freunde bereiteten. Erfreulich waren neben der Top Gastronomie auch der prompte Service für den Aficionado mittels passendem Aschenbecher, Cutter und Brenner, wir sind also noch nicht überall vergessen. Letztlich wurde auch hier Uwe reich geraucht….
Aber zurück zum Golf. Wie schon fast ebenso traditionell erfolgte die zweite Runde auf der Anlage Green Eagle. Da der wirklich tolle Südkurs mit einem Turnier belegt war, spielten wir den langen Nordkurs. In Ermangelung von konstanten 300m Drives und um Frustationen vorzubeugen, wenn man in Regulation nur dir 100m Marke erreicht von blau gespielt, boten sich immer noch 5999m mit tollen Fairways und sehr anspruchvollen, großen , teils extem ondulierten Grüns. Auf der Anlage lohnt sich ein Birdiebook und auch der Blick durch den Laser, um aus 100m vor dem Grün die 40m im Grün stehende Fahne richtig anzuspielen. Sehr positiv fällt auf, dass auf dem Platz wirklich immer an Anspruch und Ausstattung gearbeitet wird, sei es das neue Halfwayhaus mit Terrasse , die neuen Wege und der gigantische vier (4!!) Bahnen durchquerende Bunker mit in die mannigfaltigen Teichanlagen laufendem Sand.
Man kann das ganze aus Spaß von hinten spielen und sich 7173m antun oder eine wirklich anspruchsvolle, machbare Runde zwei Abschläge weiter vorne spielen. Wir haben die „kurze“ Runde genossen , ebenso, wie die Stunde danach auf der Terrasse des Clubhauses im gemütlichen Loungebereich mit Burger, Bier und Undercrown.
Zurück im Hotel endete die Tour mit einem Finalabend mit leckerem Essen im Hotel und Zigarren an der Ilmenau. Klar, bin wieder nicht Jungseniorenmeister geworden in Ermangelung der notwenigen Spielstärke aber das ist eigentlich egal, denn wir kommen ja nächstes Jahr wieder nach Lüneburg…. und dann klappt es sicher! Der Sockel des Pokals hat ja noch 22 freie Plätze …
Golficionados-Bewertung:
Lüneburg und umzu ein echtes Birdie für den Golfer und Aficionado. Immer eine Reise wert!